Geschichte von Chamberet

 

 

nach Monsieur Jean-Francois Desmoulin

Mitten im Herzen des Limousin liegt Chamberet, eingebettet zwischen dem Mont Gargan, dem mit 731m ü. M. höchsten Punkt der Haute Vienne, auch Ausgangspunkt für zahlreiche regionale und örtliche Legenden, wie sie uns Marcelle Delpastre erzählt hat, und den Monedieren, deren höchster Punkt mit 919m ü.M. die Region überragt und ihre poetischen und musikalischen Traditionen prägt (siehe regionale Schriftsteller wieDaniel Borzeix und Michel Peyramaure). 

Ursprung der Geschichte ist der Mont Ceix (730 m ü.M.), der schon in der Jungsteinzeit - von 5500 bis 2200 v.Chr. - bewohnt war. Zahlreiche Zufallsfunde und unterirdische Gänge beweisen es. Später kamen aus Mitteleuropa die Kelten wegen der guten Weideplätze in dieses Gebiet und ließen sich hier nieder. Relikte sind unter anderem zwei Gräberfelder und viele abgesteckte Straßen. Auf dem Gräberfeld des Bois Laleu wurden die fünfzehn Grabsteine gefunden, die derzeit auf dem Square Dr. Roux ausgestellt sind. 

Julius Cäsar (oder zumindest eine seiner Legionen) kam und vertrieb die Kelten, schuf hier die "pax romana", bevor die Region einige Jahrhunderte später von den Normannen verwüstet wurde.

Das Dorf „Cambareto“ lag tief im Tal der Soudaine und war dem Hl. Symphorien geweiht. Aufbewahrt in der kleinen, aus Holz gebauten Kapelle des Dorfes sind die Reliquien dieses hochgelehrten jungen Mannes, der am Ende des 2. Jahrhunderts einer der sehr seltenen christlichen Familien angehörte und trotz Androhung des Todes durch Enthaupten seinem Glauben nicht abschwor. 

Vor den Invasionen der Normannen fliehend, wurden im Jahre 930 die Reliquien des Hl. Dulcet, Bischof der Stadt Agen im 6. Jahrhundert, nach einer langen Rundreise in der Kirche Chamberets in Sicherheit gebracht. Sie fanden dort im 12. Jahrhundert in einem der schönsten Reliquiare der Welt ihre letzte Ruhe. Bestätigt von den Museen des Louvre in Paris und des Vatikans, ist heute das Reliquiar im seit dem 25. Juni 1891 unter Denkmalschutz stehenden "Trésor de Chamberet" (Schatz von Chamberet) ausgestellt. Im 10. Jahrhundert ersetzte der Hl. Dulcet den Hl. Symphorien. Eine zur Gemeinde Chamberet gehörende Landkapelle auf dem Gut La Farge ist ihm gewidmet.

Der eigentliche Erbauer von Chamberet ist Archambaud de Comborn. Er hat das Schloß, die Kirche und die Stadt weitgehend erbaut. Im 14. Jahrhundert hat Du Guesclin die damalige „Besatzungsmacht“ England geschlagen und aus dem Land verdrängt. Abel de Pierrebuffière war Herrscher von Chamberet und Gouverneur des Limousin. Er war Gast bei der Krönung Franz I- eine große Auszeichnung in dieser Zeit.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts riss die allgemeine Landflucht auch in Chamberet große Lücken. Die Einwohnerzahl sank von 3700 auf 1400 Bürger. Die Stadt Chamberet steuert dieser Entwicklung entgegen, indem sie der jüngeren Generation durch Schaffung neuer Arbeitsplätze berufliche Perspektiven bietet und durch eine Intensivierung des Vereinslebens die Heimatverbundenheit stärkt. Die Pflege dieses ländlichen Brauchtums zieht heutzutage immer mehr Städter an. Chamberet setzt auf den grünen Tourismus. Dort sind Reiten, Wanderungen, Radfahren und Angeln, sowie Pilzesammeln möglich. In den ausgedehnten, dicht bewachsenen Wäldern kommen auch Rotwild und Wildschweine vor. In Chamberet ist der Gast immer König!